Der Leistungskurs Informatik aus dem Jahrgang 11 besuchte im Rahmen
eines Exkursionstages zum Thema der Studienorientierung am 15. Juli 2024 das Zuse Institut Berlin. Ein Vortrag zur ICE-Umlaufoptimierung zeigte auf, wie Mathematik und der am ZIB stehende Großrechner die ICE-Fahrpläne mit vorgeschriebenen Wartungszeiten in Einklang bringen können. Ein zweiter Vortrag beschäftigte sich mit Forschungen rund um Opioide. So kann momentan eine Fentanyl-Einnahme auf Dauer durch die begleitenden euphorischen Zustände schwere Abhängigkeiten erzeugen. Am ZIB konnte man ein Fluor-Atom so einbauen, dass das nun gebaute Fluor-Fentanyl nur in entzündeten Gewebestrukturen aktiv wird und in saurem Milieu Elektronen bindet. Im Gehirn jedoch, wo die eigentlichen Abhängigkeiten entstehen würden, verhindert das Fluor-Atom die Wirkung des Schmerzmittels und nimmt im gesunden, basischen Milieu keine Elektronen auf - vielleicht ein enorm bedeutender Durchbruch.
Auch im Studio Da Vinci, einem 3D-Wissenschaftskino, konnten die InformatikerInnen erkennen, was der Großrechner zu leisten vermag. Mit Hilfe von 3D-Brillen entstanden vor den Augen der Hörenden räumliche Bilder von Knochenstrukturen. Mit einer Folge von MRT-Bildern einer aus Altersgründen nicht mehr zu öffnenden Papyrusrolle, einer 3D-Visualisierung sowie einer guten Portion Rechenpower ist es möglich, eisenhaltige Tinte in den Papierschichten sichtbar und damit die Texte lesbar zu machen.
Zum Abschluss konnte die Gruppe Lise einen Besuch abstatten. Lise (Meitner - eine bedeutende Atom-Physikerin) ist die Bezeichnung des mit 8 Peta-Flops für die Forschung in Deutschland nicht ganz unwichtigen Großrechners im Keller des ZIB. Für ca. 30 Millionen Euro hat das Land Berlin eine Rechenmaschine zur Verfügung gestellt, die ein Megawatt Leistung benötigt und pro Sekunde 1000 Billionen Fließkommaoperationen (z.B. einfache Additionen) abarbeiten kann.
